Corona und das Entdemokratisieren oder wie man die Kleinsten zum größten Feind macht.
Moin aus dem Wald.
Da steht man so in einem demokratischen, zivilisierten Land und möchte nur noch schreien wegen der Dummheit und der Kuscherei der Menschenmassen, wegen dem frei erfundenen Feindbild und der fehlenden Reflexion der Bevölkerung. Wovon rede ich? Klar, von der weltweiten Corona-Krise. Wir alle sind betroffen von Maskenpflicht, Distanzregelung, Kontaktsperre und der Befreiung der Öffentlichkeit von dem absolut BÖSEN, dem Unberechenbaren, dem Tod aller Freude und der Gefahr aus der Mitte: Nein, ich meine nicht diese Viren, sondern ich rede von KINDERN!!!!!
Ja, unsere Kinder leben seit Monaten isoliert und völlig schutzlos der Willkür der Erwachsenen, der Politiker, der Klugscheißer und der Panikmache ausgeliefert in häuslichem Gewahrsam. Sie dürfen nicht spielen, sie dürfen sich nicht mit Gleichaltrigen treffen, sie dürfen sich nicht freuen, nicht lachen, am Besten sollen sie alle sofort von der Bildfläche verschwinden. Die Politik möchte, dass die Kinder, welchen keinen nennenswerten, wirtschaftlichen Wert abbilden, von der Öffentlichkeit verschwinden. Sie stören. Sie sind eine Bedrohung. Sie übertragen das Virus. Sie sind an allem Schuld. Besonders die kleinsten Kinder, welche ihre wichtigste Entwicklungsphase in der Kita erleben, müssen dafür büßen, dass Erwachsene einkaufen, arbeiten, Eis essen und Herumfahren dürfen. Sie werden als das größte Risiko gesehen und diabolisch eingekerkert.
Die Übergriffe von sexueller Gewalt gegen Kinder steigen dramatisch an. Die häusliche Gewalt ist nicht mehr sichtbar. Alles geschieht hinter verschlossenen Türen und vom Staat verordnet. Sollen die Kinder leiden, damit es der Wirtschaft wieder besser geht. Die Kinder müssen sich weiterhin den Launen, Gelüsten und Willkür der Erwachsenen aussetzen, weil sie in dieser Gesellschaft, von dieser politischen, legitimierten Regierung nicht mehr erwünscht sind. Sie sind Opfer in einem Umfeld, das nur Täter beinhaltet. Sie können nicht sagen, was ihnen angetan wird. Es wird nicht gesehen, wie mit ihnen umgegangen wird. Niemand hört sie. Niemand sieht sie. Sie werden einfach vergessen. Physische und psychische, sexuelle und latente verbale Gewalt werden toleriert und die Isolation bietet den Nährboden für die dramatischen Auswüchse in den Haushalten. Und keiner sieht´s. Keiner hört´s. Alle schieben Corona als Grund für das Unerklärliche vor und begründen damit ihre Mittäterschaft.
Corona bietet uns die Gelegenheit die Diktatur und die sinnlose Restriktion zu akzeptieren. Stasi-Ähnliche Nachbarschaftskontrolle herrscht in den Straßen und zwar nicht, weil man die Schwächsten der Gesellschaft schützen möchten, sondern weil man guckt, ob der andere nicht vielleicht doch Besuch bekommt und ob dieser auch weit genug weg steht und eine Gesichtsmaske trägt. Die Illusion, dass wir doch alle gemeinsam und zusammen und bla bla bla die Welt retten, indem wir uns hübsche Stoffe ins Gesicht klatschen und unsere Kinder einsperren, hält uns alle am Laufen. Wir vergessen unsere Fürsorgepflicht und sagen nichts gegen die staatliche aufgetragene Gefährdung unserer Kinder. Ich bin immer wieder schockiert über die Reaktionen, wenn ich mit meinen zwei Kindern einkaufen gehe. Ich werde angesehen, als hätte ich die Pest. Wie traurig, wie perspektivlos muss eine Gesellschaft sein, wenn sie ihre Zukunft einsperrt und sich selbst überlässt? Und das ganze ohne Argumente. Kinder seien Virenschleudern? Aha??? Ach Kinder sind daran Schuld, dass eine Fußballmannschaft nicht mehr spielen darf. Und Kinder haben auch einen ganzen Schlachthof infiziert. Sicher sind auch Kinder in der Nähe von New York spazieren gegangen und dachten sich: „Heute heben wir ein Massengrab aus, denn wenn wir hier sind, ist der Tod nicht weit.“ Ich suchte in all diesen vielen Corona- News und Reportagen nach Belegen über Kinder als Ursache, Überträger oder Infizierte. Es gibt erschreckend wenig darüber. Tatsächlich ist nicht belegt, dass Kinder, trotz fehlender Distanz untereinander, mehr oder weniger, überhaupt oder gar nicht infiziert werden, übertragen oder Symptome zeigen. Kinder wurden noch nicht einmal in die Studien einbezogen. Aber sie wurden als Feindbild, als böses Omen und als Pestüberträger der schlimmsten Strafe zugeführt und der absoluten Hilflosigkeit überlassen.
Ich zweifle sehr stark an unserem demokratischen Verständnis und an dem Schutz der Schwächsten, wenn ich sehe und höre, wie Menschen durch alle gesellschaftlichen Milieus diese Praxis unterstützen und die Kinder tatsächlich in den öffentlichen Reden der Kanzlerin und ihrer Homies nur im Nebensatz erwähnt werden.
Ich bin aufgebracht, ich bin wütend und ich bin enttäuscht. Die Zukunft meiner Kinder lass ich ihnen nicht nehmen und die Kinder werden sich hoffentlich in Zukunft an diese Zeiten erinnern und es besser machen.
Wir alle sollten es besser machen.
Katastrophe in der Dauerschleife
oder Vertrauen in die Zukunft.
Hallo aus dem Norden,
kennt jemand die Tagesschau-App für das Handy? Immer, wenn was passiert, dann gibt es diesen allseitsbekannten Tagesschau-Gong und die Schlagzeile erscheint. Es erscheint viel, wenn der Tag lang ist. Man bleibt auf dem Laufenden und während einer Woche, eines Monats oder eines Tages können die Neuigkeiten über Kriegsverbrechen, Präsidentenreden, Massenmorden, Attentate und Anschläge den Handybesitzer schnell und effizient informieren.
Als ich ein Kind war, dachte ich, dass die Welt am Rande des Abgrunds stehe und wir bald Krieg hätten. Atomkrieg, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was das ist. Aber ich kann mich an einen Urlaub in Italien erinnern, als Düsenjets donnernd über uns geflogen sind um nach Jugoslawien zu kommen. Das war seltsam und beängstigend. Und ja, Deutschland befand sich im Krieg, auch wenn man das als Verteitigungfall oder NATO-Operation betitelte oder irgendeine andere Entschuldigung dafür fand. Und Deutschland befindet sich immer noch überall und auf der ganzen Welt im Krieg. Naja, man könnte jetzt argumentieren, dass Deutschland nicht im Krieg mit einem Staat sei, aber die Soldatinnen und Soldaten befinden sich auf der ganzen Welt in Kriegssituationen in fremden Ländern. Ja, Deutsche sind im Krieg. Warum? Keine Ahnung. Weil wohl unsere Soldaten Frieden bringen sollen. Leider funktioniert das nicht so, wie man sich das vorher taktisch überlegt.
Nun habe ich das Glück ein Baby zu haben, um das ich mich sehr gerne kümmere ich mich oft frage, was aus ihr wohl irgendwann werden wird. Und ich frage mich, in was für einer Welt sie aufwachsen wird. Wir haben aktuell einen psychisch beschränkten und leider dadurch sehr gefährlichen amerikanischen Präsidenten, der auf der ganzen Welt mit seinen Provokationen Unruhe stiftet. Ich hoffe, er wird die ersten vier Jahre nicht politisch überstehen, aber es kommt ja bekanntlich immer anders als man denkt. Ich selbst versuche in dieser Welt so viel wie möglich auf Plastik zu verzichten, bewußter auf Märkten einzukaufen und hoffentlich meinem Kind noch Eisbären, Wale und jede Menge seltener Tiere in freier Wildbahn zeigen zu können. Ich hoffe, dass mein Kind nicht durch einen atomaren, vermeidbaren Krieg zwischen Egomanen belastet wird. Ich hoffe, dass mein Kind dank unserer Erziehung und unserer vielfältigen Gesellschaft offen und tolerant ist und nicht durch Extremisten eingeschüchtert oder gezwungen wird, sich frei zu entfalten. Bei all diesen Hoffnungen geht es jedoch schließlich um mich und was ich für meine Welt tun kann, um sie friedlich und sauber zu halten oder wieder lebenswert und schön zu gestalten.
Leider scheint es so, dass meine Großeltern in Kriegszeiten aufgewachsen sind, dadurch meine Eltern die deutsche Teilung erlebt haben und der Kalten Krieg sie in Angst und Schrecken versetzt hat. Ich wachse in einer vermeidlich sicheren Umgebung auf, wäre da nicht die Bedrohung durch Extremisten und der von Präsident Bush hervorgeschworene Krieg gegen den Terror, dank dem unsere Soldatinnen und Soldaten sich in gefährliche Situationen begeben müssen. Was erwartet unsere Kinder? Ich kann es mir nicht einmal vorstellen. Ich hoffe, dass sie soweit sicher aufwachsen können, dass sie sich nicht einschüchtern lassen und für jeden Dialog offen sind.
Wir sollten dankbar sein, dass wir sicher in unseren vier Wänden wohnen und leben können. Dass wir in einen Supermarkt gehen können, alles kaufen und essen können, was wir möchten und keine Angst haben müssen, auf die Straße zu gehen. Das ist nicht selbstverständlich, das ist Luxus und ein Privileg. Wir dürfen wählen, wir dürfen unsere Meinung sagen, wir sind sozial abgesichert. Uns geht es gut. Wir sollten daran arbeiten, dass es unseren Kindern und der Generation danach ebenso gut oder gerne noch besser geht.
Passt auf euch und eure Umwelt auf.
krisenkind am 06. Oktober 17
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Wenn der Terror alltagstauglich wird
Hallo aus dem sonnigen und heißen Norden.
Es ist wunderbarer Sommer, die Strände sind voller Süddeutscher und die Zeitungen sind voller inflationärem Terror.
Ihr wißt wahrscheinlich auch nicht mehr, wann die Nachrichten begannen, in denen Menschen in unserer europäischen Umgebung Anschlägen zum Opfer fielen. Ich persönlich bekomme keine spontane Chronologie auf die Reihe, denn dafür fehlt mir langsam der Überblick. Beinahe jeden Tag lese ich das Wort Terror. Jedesmal wenn meine Tagesschau-App den bekannten "GONG" schlägt, weil es eine Eilmeldung gibt, steht in der ersten Zeile das Wort TERROR. Es hat sich zu einem inflationären Phänomen entwickelt, alles, was passiert, Terror zu nennen.
Ich möchte damit die Grausamkeiten und schon gar nicht die verstorbenen Menschen ignorieren, genau das Gegenteil ist der Fall. Mir erscheint es, als ob es nur noch darum geht, geil auf den Terror zu sein. Menschen sterben bei Anschlägen, bei Messerstechereien und im Krieg. Das sind echte Menschen, Brüder, Schwestern, Töchter, Mütter, Söhne, Geschwister von wieder anderen Menschen. Und diese Menschen wissen nur eins: Ein wichtiger Mensch in ihrem Leben ist ihnen entrissen worden.
Schon stürmen die Reporter zum Tatort, die Politiker aus aller Welt bekunden ihr Beileid um im nächsten Satz zu betonen, dass sie mit aller Gewalt gegen den Terror vorgehen werden.
Hmm...ok, das hatten wir ja schon Anfang des neuen Jahrtausends, dass mit Krieg gegen Terror geantwortet wurde. Nennen wir es Terror, weil das so herrlich abstrakt ist. Die Menschen, die in diesen Kriegen sterben, die durch Anschläge sterben, die haben sich sicherlich nicht gefreut, dass die politische Führung wieder und wieder mit Krieg dem Terror droht. Ist das seit über einem Jahrzehnt wirklich unsere Lösung? Auge um Auge? Menschen sterben durch unsere Kriegsführung oder Unfähigkeit und da irgendwo im gaaanz fernen Osten drohen die Hinterbliebenen mit Krieg, den sie durch Anschläge in das reiche und wohl behütete Europa bringen und die Konsequenz ist, dass wir wieder mit Krieg drohen? Krieg gegen wen? Gegen Staatsmänner nicht. Das sind ja unsere Verhandlungspartner. Gegen terroristische Gruppierungen, die nicht im staatlichen Auftrag handeln, aber auch nicht wirklich an ihrem Handeln gehindert werden und irgendwie durch andere mehr oder weniger staatliche Akteure gesponsort werden. Also gegen wen führen wir dann Krieg?
In die letzten Anschläge oder wie es die Presse sagt, Terroranschläge, waren Menschen eingebunden, welche in unserem sicheren, demokratischen und wohlstandsverwöhnten Europa geboren worden sind. Und in den Nachrichten sagen sie nur, dass es sich um einen jungen Mann mit beispielsweise britischer Staatsangehörigkeit handelt, deren Eltern aber aus Tunesien irgendwann mal eingewandert seien. Also gibt es jetzt eine Spaltung der Bevölkerung in Personen mit der europäischen Staatsangehörigkeit ohne Migrationshintergrund in den letzten zwei Generationen, in Personen mit Staatsangehörigkeit mit Migrationshintergrund der Eltern oder vielleicht auch der Großeltern oder der besten Freunde oder der Schwiegereltern oder des Lieblingsbäckers und in Personen, die ja keine Staatsangehörigkeit aus europäischen Ländern besitzen. Und grundsätzlich sind die beiden letzten Gruppen immer verdächtig.
Was mich dabei stutzig macht, ist, dass wahrscheinlich auch Menschen mit Migrationshintergrund, ohne Migrationshintergrund, Weltenbummler und konservative Menschen bei den Anschlägen ihr Leben verloren. Es handelt sich nicht um eine homogene Gruppe von Opfern. Es handelt sich bei den Opfern um die selben Leute, die diese Anschläge durchführen. Der Unterschied ist nur, dass die Menschen, die keine Anschläge durchführen, die nicht mit nationalistischen Parolen durch die Straßen rennen und das System mit Gewalt und Opfern schwächen wollen, offensichtlich durch die Schule, durch die Eltern und ihr soziales Umfeld demokratische Werte kennen, schätzen und wissen, warum sie sich glücklich schätzen können auf diesen Werten ihr Leben aufbauen.
Wenn eine Person in einer Demokratie aufwächst, sich im Laufe ihres Lebens entscheidet, mit Gewalt und Opferbereitschaft die Gesellschaft zu zerstören und niemand im Umfeld bemerkt dies oder schlimmer noch, die Person wird sozial fallen gelassen, dann ist das ein gesellschaftliches Problem. Wenn in den armen Bezirken von Paris Menschen dank des Ausnahmezustands von der Polizei schikaniert werden, dann ist das Terror. Huch, denken nun Einige. Terror? Nein, Terror ist doch wenn irgendjemand eine Bombe oder so zündet. Nein. Terror ist im ursprünglichen Sinne die wahrlose Gewalt des Staates gegen die eigene Bevölkerung. Das beinhaltet tatsächlich das Wort Terror. Der Witz an der Sache ist, dass der Staat seiner Bevölkerung trauen sollte. Gibt es problematische Viertel in unseren Städten? Ja. Wird da vermehrt in Sozialarbeit investiert? Nein. Wie groß ist der Anteil der Demokratielehre und der Teilhabe an demokratischen Veranstaltungen und ideeller Förderung von Seiten der Schulen und Bildungseinrichtungen? Soweit ich mich erinnere und aus den aktuellen Lehrplänen lese, ist dieser Anteil eher nicht so groß. Ist halt freiwillig und nett, wer´s in seiner Freizeit macht.
Aber anstatt seine Bürger, reich oder arm, mit oder ohne Migrationshintergrund, in Demokratielehre zu schulen, zum Mitmachen zu ermutigen, schauen wir über die Opfer im In- und im Ausland und schwören dem abstrakten Terror Rache. Ich wünschte mir, man würde mehr miteinander reden und das mit weniger Gewaltinhalten. Denn wir machen den Terror alltagstauglich, indem wir uns von der inneren Stärke und dem demokratischen Gemeinwohl, der guten Bildung für Jeden abkehren und der Gewalt als stetiges Mittel der Verteidigung unsere Werte bedienen. Meine Werte sind das nicht.
Schaut euch um, ob ihr helfen könnt. Bleibt glücklich und aufmerksam. Tragt die demokratischen Werte weiter.
krisenkind am 21. Juni 17
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