Trivialitäten am Wochenanfang
Heute gibt es keine Sensation. Heute gibt es nur einen Montag. Es ist dieser Montag, der immer nach dem Sonntag kommt, der einen wünschen lässt, dass ein weiterer Sonntag nach diesem Sonntag doch ganz schön wäre. Tja, aber es gibt keinen weiteren Sonntag, sondern nur die Vorbereitungen auf Montag, der nervende Handywecker am sehr, sehr frühen Montag und die Entscheidung, den Wecker auszuschalten und die Gleitzeit auszunutzen. Ein Montag eben. Langsam in den Tag starten, versuchen den eigenen Stresspegel am Anfang des Arbeitstages, des ersten Arbeitstages der Woche so niedrig wie möglich zu halten.
Und auch wenn man wirklich alles versucht, um dieses Anti-Stress-Gefühl an den beginnenden Tag zu legen, irgendwie ist es doch das übliche Montagsgefühl, das dem Dienstagsgefühl gleicht und sich in das Mittwochsgefühl steigert und dann in dem erschöpften Donnerstagsgefühl endet und sich nur noch auf den Freitag freut.
So habe ich für meine Kollegen ein Blech Nussecken gebacken. Die habe ich dann schön säuberlich in eine tragbare Kastenkuchenform gestapelt. Natürlich habe ich diese tragbare Kastenkuchenform heute auf meinem Weg zum Bahnhof in meinen Fahrradkorb gestellt, wo sie leider auch prompt auf ging. Die fein säuberlich gestapelten Nussecken bröselten heraus. Ich presste den Deckel schnellstmöglich wieder auf die Nussecken, damit diese nicht noch mehr herumrutschen und sich entschließen, komplett auseinander zu fallen. Ich hoffe, dass die Katastrophe damit abgewendet ist. Ich werde es sehen, wenn ich meinen Kollegen meine selbstgebackenen Nussecken anbiete und diese mich entweder auslachen oder den Kopf schräg legen und mit Kommentaren wie „Backen ist nicht so deins, ne?“ oder „Vielleicht schmecken sie besser als sie aussehen“ eine halbwegs erkennbare Nussecke auswählen. Meine Hoffnung liegt auf den unteren Nussecken, die hoffentlich noch all ihre Schokoladenecken haben, stabil gestapelt und einigermaßen ansehnlich sind. Denn das Auge isst ja mit und egal ist es mir ja nicht, wenn ich mit Freude backe und am Ende kommt nen unansehnlicher, unappetitlicher Nussklumpen mit Wegwerfpotential auf den Tisch.
Ansonsten könnte mich heute sicherlich nicht mehr so viel stressen. Ich hoffe natürlich auf die Gunst der Arbeit, dass heute keine Lawinen an Arbeit auf mich zu rollen, aber da haben wir wieder den Vorteil des Montags: Es bleiben noch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, um diese Dinge zu erledigen! Daher bloß keinen Stress. Am Montag wollen viele Leute die Dinge vom Schreibtisch haben und belästigen deswegen andere Menschen mit diesen Dingen. Diese Menschen wollen diese Dinge aber auch nicht länger als nötig auf dem Schreibtisch haben und schieben diese wieder weiter. Das führt manchmal dazu, dass man schließlich der Mensch ist, der diese Arbeit erledigen muss und diese nicht an jemand anderen weitergeben kann. Und da bietet sich doch der Tag nach dem Montag oder übernächste Tag nach dem Montag oder eben die Verteilung der Arbeit auf vernünftige Portionen auf die komplette Woche an. Arbeit kann ja auch Spaß machen, wenn man immer in kleinen Dosen einige Erfolgserlebnisse hat und diese dann auch mit einer Nussecke und einem Tässchen Tee zelebriert. Am Ende ist man glücklich, hat ein paar glücklich machende Kalorien zu sich genommen, die Arbeit ist in gleichbleibender, solider Qualität erledigt worden und alle sind entspannt und glücklich.
Und was ganz wichtig ist: Zu viel Stress bei der Arbeit führt zu verminderter Freizeitqualität. Und mal unter uns, die Freizeit, das Privatleben, alles, was man nicht oder in der Zeit ohne Arbeit plant, das sollte uns glücklich machen. Und das geht nur, wenn man den Stress bei der Arbeit reduziert. Ansonsten trägt man ihn mit nach Hause, mit zu seinen Freunden und Familie, die irgendwann keine Lust mehr haben, sich diesen langweiligen und auch wirklich selbst verschuldeten Zwang anzuhören.
Von daher sollten wir den Montag nutzen, um den Rest der Woche entspannt anzugehen. Darauf eine Nussecke!
krisenkind am 10. November 14
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