Dienstag, 6. Januar 2015
Opfer in Wohlfühlatmosphäre
Opfer in Wohlfühlatmosphäre

Frohes Neues Jahr! Ja, das sagt man so, was auch immer das bedeuten soll. Denn das alte Jahr war ja für die Einen oder die Anderen auch nicht so froh, also soll man froh sein, dass man das alte Jahr los ist und das neue Jahr beginnt? Oder ist das „Frohes Neue Jahr“-Geschreie eigentlich ein ganz fieser, diabolischer Scherz eines Menschen, den ich nicht recherchieren konnte, der sich aber dachte „Ich brüll jetzt jedes Jahr „Frohes Neues“ und dann machen es die anderen nach“? Menschen sind ja wie Lemminge. Es muss nur in einem der vielen Hirne einen Sinn machen, was der andere da tut und der Rest lässt sich gerne und auch noch mit Elan mitreißen. Woher das „Frohe Neue Jahr“ kommt, das konnte ich nicht wirklich recherchieren. Wenn es jemand weiß, klärt mich auf. Denn ich verstehe die Bedeutung nicht. Ich weiß nur, dass viele Menschen sofort mitbrüllen, wenn man Ende Dezember diese drei Worte ruft. Und diese Menschen sind darüber auch noch glücklich. Sie denken wahrscheinlich, dass das neue Jahr irgendwie froh sein sollte. Oder sie sind darüber froh, dass das neue Jahr beginnt oder das alte endet. Wahrscheinlich sind sie aber auch nur froh, WEIL sie ihre eigene Handlung nicht reflektieren, hinterfragen und sich in einem wohligen Gefühl der wenig vielversprechenden Massenintelligenz suhlen.
Wie diese … wie soll ich sie nennen? Diese Erfinder, diese Mitläufer, diese chronischen Wenigdenker, diese Pepifa, neee...Padida, hmm auch nicht....wie hießen diese Dummbratzen ohne Rückrad denn noch?? Na, ihr wißt schon, diese Otto-Normalbürger, die den zweiten Weltkrieg offensichtlich zu gut überstanden haben und ihre faschistische Überzeugung auch die Demokratie überlebt, die mitmarschierenden Bürger Dresdens, welche sich die DDR oder jegliche andere fremdenfeindliche Diktatur lieber wünschen, als ein friedliches, freundliches, verständnisvolles und hilfsbereites Zusammenleben. Diese Leute haben offensichtlich keine Bildung oder noch nie ein Geschichtsbuch in der Hand gehalten, geschweige denn darin gelesen. Diese Menschen haben Angst vor sich und ihrer Entscheidung. Sie verstecken sich in der Masse und können mit ihrer demokratischen Freiheit, die sie dank des Falls der DDR-Diktatur, dank der Beendigung des Zweiten Weltkrieges und dank der Manifestation einer demokratischen Staatsstruktur nichts anderes anfangen, als diese aktiv zu bekämpfen.
Sie hätten in einer anderen Staatsform nicht die Gelegenheit ihre Meinung auf offener Straße ohne Androhung der Haftstrafe oder Todesstrafe zu präsentieren und anstatt diese demokratische Freiheit zu schätzen, treten sie sie mit Füßen. Menschen rund um den Globus sterben dafür, dass sie in ihren eigenen vier Wänden den Wunsch der freien Meinungsäußerung zu ihren Liebsten tragen. Kinder, Frauen, Jugendliche und Männer kämpfen nicht weit von uns gegen Willkür des Staates, gegen brutalste Formen der massenhaften Mißachtung von Menschenrechten. Familien werden blutig auseinander gerissen, nur weil sie keinen Krieg wollen.
Und was machen die Menschen, die in Frieden leben? Sie fühlen sich bedroht! Sie denken, dass sie selbstständig denken und das niemand anderes für sie denkt, was sie denken sollen. Sie überdenken jedoch nicht das, was ihre An-“Führer“ ihnen an Gedankengut einpflanzen. Warum auch? Klingt doch einfach! Eine einfache Erklärung für ein einfaches Problem: Deutsche sind erwerbslos. Die Bundesagentur für Arbeit versagt in ihrer unzureichenden Struktur auf ganzer Strecke und die Grundlage für eine gesicherte Rente ist gefährdet. Existenzängst folgen. Und wenn der Döner um die Ecke nicht so verdammt gut schmecken würde, dann würde man dem wahrscheinlich türkischstämmigen Dönerverkäufer sagen, er solle nach Hause gehen. Der würde antworten, dass er dafür nur um die Ecke in seine Wohnung gehen müsste. Das würde der einfache Deutsche jedoch nicht verstehen, weil er nicht versteht, dass sein mutmaßlich türkischstämmige Ausländer ein Deutscher ist. Aber der einfache Deutsche, der nicht denkt, sondern das Denken dem An-“Führer“ überlässt und trotzdem der Überzeugung ist, dass er sich das alles ganz alleine ausgedacht hat, der hat ja dann die ultimative Lösung für sein Problem: Nicht die Ausländer sind das Problem, sondern der Islam. Moment...der Islam ist doch eine Religion. So wie das Christentum. So wie das Judentum. Mooooment! War da nicht mal was?? Irgendwas 1933 mit dem Judentum und so? Nun gut, der einfache Deutsche kann soweit nicht denken, sonst hätte man ihm das vorher sagen sollen, dass er dahin denken müsste und dann würde er, falls er nachdenken müsste, vielleicht die Parallelen erkennen können. Aber einfache Menschen brauchen einfache Lösungen. Und so geht der einfache Deutsche in seiner wohligen Demokratie, die ihm das Recht gibt, zu machen, was er will und seine Menschen- und Bürgerrechte schützt, auf die Straße gegen eine Religion, die er genauso wenig kennt wie jede andere Religion. Es ist ja nicht so, als wäre Religion in der ehemaligen DDR der Hit gewesen, den jeder mal ausgeübt haben müsste. Daher kann man nicht davon ausgehen, dass der einfache Deutsche mal eine Bibel gelesen hätte. Man kann auch nicht davon ausgehen, dass der einfach Deutsche irgendwas über die christlichen Feiertage wüßte, die er mit viel Freude feiert, weil er nämlich frei hat. Aber der einfache Deutsche behauptet doch tatsächlich steif und fest, er kenne eine andere Religion. Das Judentum kennt er nicht. Den Buddhismus kennt er auch nicht. Das Christentum kennt er sowieso nicht, sonst würde er an Weihnachten kein Weihnachtsmannkostüm tragen oder an Ostern den Osterhasen kommen lassen. Aber der einfache Deutsche kennt den Islam. Er kennt auf jeden Fall Begriffe wie „Koran“, was wohl ein Buch sein soll, ähnlich wie die Bibel, aber ganz anders, eben nicht so toll wie die Bibel, die man ja auch nicht wirklich mag oder braucht und nie gelesen hat. Er kennt auch Begriffe wie „Extremist“. Der sogenannte „Extremist“ soll laut des Vordenkers des zu denken glaubenden einfachen Deutschen ein Islamist sein. Ein Islamist soll ein Mensch sein, so lautet die Dummbratzen-Theorie für die Wenigdenker, der wohl den Islam als Religion irgendwie ...ähm..hat. Also diese Menschen denken, dass Islam und Islamist zusammengehören, so wie das Christentum und der Kreuzritter. Ich oute mich jetzt mal: Ich habe tatsächlich eine christliche Zugehörigkeit! Großer Aufschrei in allen Reihen, denn ich bin religiös gefärbt seit meiner Taufe, also seit ich ein Baby war und nun kommt´s: Ich bin dann wohl ein Christentumist??! Das ist doch sicherlich auch etwas wie ein „Extremist“. Jemand, der irgendwie mit Religion in Kontakt gekommen ist. Und wenn man als vermeidlicher Chistentumist kein Kreuzritter ist, ist dann ein Moslem auch kein Islamist?
Hmm...für den einfach denkenden Menschen und Deutschen ist das alles unrelevant. Der Islam ist eine Religion und da die Vordenker eine Meinung haben, wird diese wohl stimmen. Für logische Argumente sind sie nicht empfänglich und vielleicht können sie dies in ihrer Beschränktheit auch nicht leisten.
Gut, wenn der Dönerverkäufer nun irgendwie mit dem Islam in Kontakt ist, dann stellt er keine direkte Bedrohung für den Dummdeutschen dar. Denn ohne Döner möchte der Dummdeutsche kein Bierchen zischen. Also ist dieser deutsche Dönerverkäufer nicht gemeint. Aber die An-“Führer“ haben ja da noch die Not der wirklich, wirklich, richtig armen Menschen dieser Welt als Joker in ihrem Ärmel. Wie ein mieser Taschentrick ziehen sie die Karte der Angst vor Flüchtlingen aus ihrem Stapel an unzumutbarem Geschwätz. Traumatisierte, kranke, verängstigte Familien, elternlose Kinder, Einzelpersonen, die für uns wohlbehütete Post-Post-SUPERPOST-Kriegskinder unvorstellbare Gräueltaten, Morde, Vergewaltigungen, Verfolgungen, Misshandlungen überlebt haben, diese Menschen sollen für die Sesselpupser eine Bedrohung darstellen. Menschen, die nicht hier in Deutschland sein wollen, sondern lieber in ihrer Heimat mit ihrer Familie in Frieden leben möchten, diese Menschen, die gezwungen wurden irgendwohin zu fliehen, diese Menschen sollen eine Bedrohung darstellen??!!! Ja, geht’s noch??!!! Von was fühlen die sich denn noch bedroht? Vom schimmelnden Brot? Oder vom blubbernden Wasserkocher???

Wenn ich im Rundfunk und Fernsehen Aufmärsche der Wenigdenker sehe, dann fühle ich mich bedroht. Diese Menschen bedrohen mich und meine Lebensweise, meine Wertevorstellung und auch meine norddeutsch-christliche Prägung der Nächstenliebe und der Güte meinen Mitmenschen gegenüber. Diese Einfachdenker und Mitläufer bedrohen ihr liebes Abendland selbst. Sie bedrohen alles, was unsere deutsche Gesellschaft prägt und uns normal und weiter denkende Deutsche ausmacht: Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
Ich fühle mich nicht vom Islam bedroht. Ich fühle mich von der CSU bedroht. Und das sind übrigens selbsternannte Christen, also Religiöse!
Ich fühle mich nicht von vor Krieg und Epidemien, vor Hunger, Tod und Verfolgung fliehenden Menschen bedroht. Ich fühle mich von Firmen bedroht, die von unseren Steuergeldern dafür bezahlt werden, Menschen auf dem offenen Meer verrecken zu lassen.
Dafür will ich keine Steuern zahlen! Ich zahle gerne Steuern für Menschen, die aufgrund von äußeren Umständen keine Arbeit aufnehmen können und durch meine Steuern eine Grundsicherung erhalten. Ich zahle gerne Steuern um Kindern von erwerbslosen oder kranken Eltern Grundsicherung zu ermöglichen.
Ich zahle ungern Steuern für Menschen, die von den Steuern ihrer öffentlich erklärten Feinde leben. Diese erklärten Furchtfeinde erwirtschaften Steuerleistungen zur Ermöglichung der Sozialleistungen, die an die Wenigdenker gezahlt werden! Und diese Wenigdenker besitzen auch noch die Frechheit und leider auch die Freiheit gegen uns alle, die dies gerne leisten, zu demonstrieren. Ich wette, dass die Mitläufer dieser aktuellen Bewegung in den Urlaub nach Ägypten, in die DomRep oder in die Türkei fliegen.

Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, was ich noch schreiben soll. Jedes Wort, jeder Satz, der erklären soll, was ich empfinde, wenn ich derartige Parolen höre oder lese, beschreibt nicht annähernd das, was meine Gefühle ausdrücken. Es ist so ein umfassend widersprüchliches Denken, was dort so öffentlich wirksam auftritt, dass man eine Buchreihe über die sich selbst widersprechenden Ideen und Auswürfe dieser Menschen verfassen könnte. Und der Gag ist, dazu müsste man weder studiert haben, sondern man muss nur auf sein Herz hören, auf den logischen Menschenverstand vertrauen und offen gegen derartige Gedankengeschwüre eintreten.

Zeigt eure Position für unsere Gemeinschaft und gegen Fremdenhass und Alltagsrassismus! Jetzt erst recht!



Dienstag, 7. Oktober 2014
Konservierungsstofffe
Guten Morgen aus dem Zug nach Süden.
Ich möchte mich für meine Rechtschreibfehler und meine teilweise veralteten Wortfindungen rechtfertigen. Entschuldigen, nö, das möchte ich eher nicht. Denn an manchen Tagen schreibe ich so viele blödsinnige Buchstaben in so viele simple Worte, das dies am besten meinen aktuellen Tagesstatus darstellt. Wenn man dann einen Tag, eine Stunde oder einen Moment später diesen Müll durchliest, das gilt übrigens auch für die Sachen hier im Blog, dann muss man einfach nur drüber lachen. Und ja, wie man bemerkt haben sollte, schreibe ich ganz umgangssprachlich „drüber“ und nicht darüber. Heute ist drüber-Tag. Oder dies ist nur ein drüber-Morgen. So oder so nehmt es mir nicht übel, wenn sich hier und da Fehler einschleichen. Wichtig ist, dass man die Fehler bemerkt und nicht, dass man welche macht. Denn Menschen machen Fehler. Übrigens „Gerüchte aus dem Abfluss“ stammt von einem erbosten Brief an meinen Vermieter. Eigentlich sollte im Betreff „Gerüche aus dem Abfluss“ stehen. Als ich den Fehler bemerkt habe, war der Brief schon weg und ich hoffe, dass mein Vermieter sich über den Betreff köstlich amüsiert hat.
Daher nehmt Fehler mit Humor. Lachen ist doch immer noch der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen.
Macht es gut, der Tag wird noch besser.



Montag, 5. August 2013
Zusatzstoffe
Es soll vorkommen, dass man private Dinge mitteilen muss, weil sie einen NICHT ärgern, sondern einfach nur schön sind. Sie machen glücklich, sie zaubern einem ein Lächeln auf das zerschundene Gesicht.

Diese seltenen Momente im Leben, die man teilen möchte, um seine Freude festzuhalten und vielleicht auch ein Schmunzeln auf euer Gesicht zu erhaschen, dafür sind die Zusatzstoffe da. Sie sind selten, sie sind gut und deswegen limitiert.

Schöne Augenblicke sind in sofern limitiert, da sie nicht im Alltag geschehen, sondern zu besonderen Anlässen auftreten, auf die man sich schon länger vorbereitet. Diese Phasen sind gespickt mit Zweifel, mit Vorfreude, mit Unruhe, mit Schlaflosigkeit und Nervosität. Diese sollte man unbedingt bewahren. Sie lassen einen spüren, dass noch ein Kind in einem steckt. Neugierde und Abenteuerlust, Angst vor dem Neuen und Lust auf alles Unentdeckte sind in diesen Momenten unser Antrieb.



Sonntag, 21. Juli 2013
Inhaltsstoffe
Der erste qualitative Beitrag meinerseits, denn eurerseits würde sich dann auf das Meinerseits beziehen, ist eine Zutatenliste, was man hier erwarten und vermissen könnte. Ein "könnte" ist angebracht, da sich Inhaltsstoffe mit einer Prise Ironie und Adjektiven zu einer Motivation, ähm, Mutation entwicklen könnten. Und da ist es wieder, das "Könnte".
Die Entstehung eines politischen Gedankenkonstruktes, eines bürokratischen Gesamtausfalls oder einer sich wiederholenden Alltagssituation, die jeglichem rationalem Gedankengefüge widersprechen würde, das sind die Dinge, die ich hier an die NSA, KGB, BND und C&A bringen möchte. Daher liebe Nachrichtendienstfreunde, wenn ihr das hier lest, habt ihr definitiv zu wenig zu tun, aber dafür mehr Spaß im Leben. Arbeit geht ja nun auch nicht über alles, ne? Ihr anderen Wesen da draußen seid herzlich eingeladen zu lesen, zu denken, zu diskutieren und zu lächeln.
Dies einleitend als kleine Inhaltsstoffliste von mir.
Macht´s gut oder besser!